So arbeite ich

Jeder Mensch ist einzigartig. Klingt relativ banal, oder? Ist es aber nicht!

Denn meist wird bei Problemen im Bewegungsapparat in der herkömmlichen Therapie nur nach den Symptomen gefragt. Und diese werden dann eben behandelt – oft nach Schema F und mit kurzen Erfolgen. Die Ursachen der in der Regel komplexen Probleme bleiben vielfach unerkannt und unbeachtet. Der neurozentrierte Ansatz geht hier viel weiter. Er fragt nach dem zentralen Nervensystem, nach dem Zusammenspiel von Muskeln, Bändern und Sehnen mit den Steuereinheiten unseres Körpers. Denn dieses Zusammenspiel bestimmt über Leistungsvermögen und Schmerzfreiheit. Ich schaue bei meinen Patient*innen und Kund*innen also: Wie ist der Ist-Zustand und wie kam es dazu? Die individuelle Lebensgeschichte ist die Grundlage für jede Therapie und jedes Training. Ich teste auch, welches unserer 3 Steuersysteme für die individuelle Behandlung zuständig ist.

Michael von Berg - Privatpraxis für Physiotherapie und Neuro-Zentriertes Training

Michael von Berg - Praxis für Physiotherapie und Neuro-Funktionelles Coaching

Exkurs: Unsere 3 Steuersysteme

Die Propriozeption: Unser Körper sendet über Sensoren oder Rezeptoren Signale an das Gehirn. Propriozeption bedeutet die Eigenwahrnehmung des Körpers im Raum und die Stellung der Gliedmaßen, Kopf und Rumpf zueinander.
Das visuelle System teilt dem Gehirn mit: Wo befinde ich mich in Abhängigkeit zum Horizont. Es lässt uns auch einschätzen, wie schnell sich uns beispielsweise ein Auto oder ein fliegender Ball nähert.
Das vestibuläre System steuert uns über das Gleichgewichtsorgan im Innenohr. Es teilt mit, wo oben ist und wo wir uns gegenüber der Schwerkraft wie schnell irgendwo hinbewegen.

Alle eingehenden Signale werden im Gehirn ausgewertet und interpretiert. Unser Gehirn bewertet, ob das, was wir gerade tun, sicher ist oder nicht. Lautet das Ergebnis: „Unsicher!“, kann es zu Leistungsminderungen in unserem Bewegungsapparat kommen. Nun treten die Schutzfunktionen ein, die sich als Symptome unangenehm bemerkbar machen, wie zum Beispiel Schmerz, Schwindel, Übelkeit, Leistungsreduktion, erhöhte Muskelspannung oder Bewegungsreduktion.

Gut, zu wissen: Jedes dieser 3. Systeme ist trainierbar!

Zu kompliziert? Es geht auch einfach!

70 bis 80 Prozent meiner Patient*innen oder Kund*innen kommen zu mir und wissen nicht, was die Ursache ihrer Symptome oder Probleme ist. Ich ergänze die fehlenden Puzzleteile. Die Vorgeschichte – hier kann uns sogar eine 30 Jahre alte Narbe auf die Spur helfen! – ist wichtig. Außerdem überprüfe ich die 3 Systeme und die Hirnareale, die die Daten und Signale auswerten, durch leichte Tests auf ihre Funktion.

Fallbeispiel 1

Patient A kommt mit Nackenbeschwerden und Schulterproblemen links. Er ist Rechtshänder und hat eine sitzende Tätigkeit. Er beschreibt, dass Probleme immer auf der linken Körperseite auftauchen. Das war ihm so gar nicht bewusst, dies kam in der Befunderhebung heraus. Die Ganganalyse zeigt eine erhöhte Innenrotation beim linken Arm und linken Bein. Da links weniger Input vorliegt, deutet dies auf ein etwas schwächer gewordenes Kleinhirn links hin. Das wird nun mit Test überprüft. Ist der Test positiv, kann in Verbindung mit der symptomatischen Behandlung und gezieltem Training wieder ein normales Bewegen und damit Schmerzreduktion erreicht werden. Wichtig: Während und nach der Behandlung werden Re-Tests durchgeführt, um zu überprüfen, ob der Reiz groß genug war, um eine Verbesserung zu erzielen.

Fallbeispiel 2

Patient B hat Probleme in der Lendenwirbelsäule. Es liegt kein Trauma vor. Der Patient geht regelmäßig laufen und ist sportlich. Ein Arzt konnte anhand der MRT-Bilder nichts feststellen.

Beim Gespräch mit mir erwähnt er eine vermeintlich unwichtige und lange zurückliegende Verletzung am Fuß, von der noch eine Narbe zu sehen ist. Ich führe eine Ganganalyse und Funktionstests durch. Ergebnis: ein stark reduzierter Ischias-Nerv auf der schmerzenden Seite und reduzierte Fuß-Funktion im Gang. Die Folge ist die nicht ausreichend gut funktionierende Lendenwirbelsäule. Durch gezieltes und aktives Fuß-Training verbessert sich die Aktivität des Nerves.

Fallbeispiel 3

Patientin C hat chronische Nackenbeschwerden und Kopfschmerzen. Sie arbeitet am Computer und bewegt sich ausreichend oft. Die Ganganalyse zeigt ein normales Bewegungsverhalten, gute Körperkoordination und ein gutes Gleichgewicht.

Nach einem Kopf-Rotationstest überprüfe ich das visuelle System. Hier zeigt sich nach einer Entspannungstechnik und/oder Mobilisation sofortige Verbesserung beim Re-Test. Die Verspannungen des Nackens lösen sich. Die Kombination aus physiotherapeutischen Behandlungstechniken wie manuelle Therapie und gezielte Augen-Übungen können hier Verbesserungen für die Patientin bringen.

So arbeite ich

Fallbeispiel 1

Fallbeispiel 2

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